Viele Ausbildungsbetriebe setzen im Rahmen des Onboardings inzwischen auf ein Patensystem – und das aus gutem Grund. Ein Pate oder eine Patin kann neuen Auszubildenden eine Sicherheit geben, die gerade in den ersten Wochen so wertvoll ist. Diese Auszubildenden aus höheren Jahrgängen sind zwar normalerweise sehr motiviert, die Aufgabe zu übernehmen, aber wissen teilweise nicht genau, was eigentlich zu ihren Aufgaben als Pate gehört. Eine klare Checkliste hilft, diese Rolle von Anfang an gut auszufüllen.
Warum eine klare Orientierung wichtig ist
Ein Patensystem funktioniert nur, wenn die Paten wissen, was sie tun dürfen, sollen und können. Es ist ein wenig wie bei einem Navigationsgerät: Wenn die Route klar ist, fährt man entspannter – und das spüren auch die neuen Auszubildenden. Deshalb lohnt es sich, mit Ihren Paten vorab ins Gespräch zu gehen und ihnen eine Checkliste an die Hand zu geben. Diese kann gerne auch als Grundlage für einen kurzen Workshop dienen.
Checkliste für Azubi-Paten
Hier eine Checkliste für Azubi-Paten, die natürlich noch auf Ihre firmenspezifischen Gegebenheiten des Patenprogramms angepasst werden kann.
Checkliste: Aufgaben und Impulse für Paten
0. Vorab klären
– Gemeinsames Startgespräch mit der Ausbilderin: Rollen, Aufgaben, Grenzen klären
– Austausch darüber, ob und wie regelmäßig Rückmeldungen an die Ausbildungsleitung gewünscht sind
1. Kontakt vor Ausbildungsstart aufnehmen
- Kurze Willkommensnachricht senden (E-Mail, WhatsApp oder Anruf, etc.).
- Angebot machen: Fragen dürfen gerne gestellt werden (dabei Kommunikationsmedium klären)
- Bei Ortswechsel: Tipps zur Wohnumgebung geben (Supermärkte, ÖPNV, Treffpunkte)
2. Am ersten Tag Orientierung geben (soweit das nicht Teil des Einführungstages ist)
– Gemeinsamer Rundgang durch den Betrieb
– Vorstellung wichtiger Kolleginnen und Kollegen
– Zeigen, wo Arbeitsmaterial, Pausenräume oder Spinde sind
3. In den ersten Wochen begleiten
– Einmal pro Woche bewusst nachfragen: „Wie geht es dir aktuell?“, oder „Wo kann ich helfen?“
– Unterstützung bei organisatorischen Themen: Zeiterfassung, Berichtsheft, interne Abläufe
– Erklären, was im Betrieb „normal“ ist – z. B. Pausenregelungen, Kleidung oder Kommunikationsweg
4. Soziale Integration fördern
– Gemeinsame Mittagspause oder kurzer Spaziergang in der Pause
– Bei Azubis aus anderen Städten: Hinweise zu Vereinen, Sportmöglichkeiten oder Treffpunkten für Jugendliche
– Mut machen, auch andere Kollegen aktiv anzusprechen
5. Grenzen der Patenrolle kennen
– Paten sind keine Ausbilder – fachliche Anleitung bleibt Aufgabe der Ausbilder
– Bei Konflikten frühzeitig Ausbilder einbeziehen
– Keine privaten Verpflichtungen eingehen, die über ein normales Miteinander hinausgehe
6. Verlässlichkeit zeigen
– Vereinbarte Gespräche einhalten
– Informationen weitergeben, wenn etwas unklar ist
– Und vor allem: Ein offenes Ohr haben – oft ist das schon die halbe Miete
Reflexionsfragen für Paten
– Welche Unterstützung hätte ich mir damals zum Ausbildungsstart gewünscht?
– Welche Informationen hätten mir Sicherheit gegeben?
– Wie kann ich in den ersten Wochen wirklich präsent sein, ohne zu „kontrollieren“?
– Woran merke ich, dass mein Azubi Vertrauen zu mir aufbaut?
Ein guter Pate ist wie ein sicherer Anker
Ein Pate oder eine Patin muss keine Wunder vollbringen. Entscheidend ist die Haltung: präsent sein, offen zuhören und kleine Unsicherheiten auffangen.
So schaffen Sie einen erfolgreichen Ausbildungsstart und stärken gleichzeitig die älteren Auszubildenden in ihrer Rolle.
(Bild: ChatGPT)
Hinweis: Bei der Formulierung dieses Blogs hat mich wieder ChatGPT unterstützt.



0 Comments