Die Ausbilderumfrage 2025 ist ausgewertet – mit spannenden und auch nachdenklich stimmenden Ergebnissen. Wie steht es um die Qualifizierung ausbildender Fachkräfte in Unternehmen? Wo besteht Handlungsbedarf – und was wünschen sich die Ausbildungsbeauftragten selbst?
Was hat sich seit 2016 getan? – Leider nicht viel
Ein zentrales Fazit gleich vorweg: Seit dem Start der Befragung im Jahr 2016 hat sich zu wenig verändert. Auch 2025 zeigt sich:
– Nur jeder vierte Betrieb hat ein schriftliches Anforderungsprofil für ausbildende Fachkräfte.
– In fast jedem zehnten Unternehmen werden Azubibetreuer nicht namentlich benannt.
– Rund 20 % der Betriebe bereiten ihre Fachkräfte überhaupt nicht gezielt auf die Ausbildungsaufgabe vor.
Das ist aus meiner Sicht alarmierend – denn ohne eine klare Vorbereitung bleiben Motivation und Ausbildungsqualität oft auf der Strecke.
Digitale Formate – Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Die Digitalisierung macht auch vor der Ausbildung nicht halt. Dennoch zeigt die Umfrage:
– Blended Learning, Onlinekurse oder KI-bezogene Inhalte werden selten angeboten.
– Gleichzeitig wünschen sich viele ausbildende Fachkräfte genau diese modernen, flexiblen Formate.
– Die Inhalte von Trainings drehen sich oft um klassische Themen wie Kommunikation, Beurteilung oder Generation Z – Digitalisierung und kulturelle Vielfalt bleiben hingegen unterrepräsentiert, obwohl sich die Azubibetreuer diese Themen wünschen.
Reflexionsfrage: Welche digitalen Tools oder Lernformate könnten bei Ihnen die Qualifizierung der Ausbildungsbeauftragten verbessern?
Wertschätzung: Viel Luft nach oben
Ein weiteres Ergebnis, das immer wieder nachdenklich stimmt: Die Funktion der Ausbildungsbetreuung wird in vielen Betrieben nicht als besonders wertvoll wahrgenommen.
– Während die Ausbildung insgesamt einen hohen Stellenwert hat, liegt der Wert der Funktion „Azubibetreuer“ darunter.
– 69 % der Ausbildungsbeauftragten wünschen sich mehr Unterstützung und Anerkennung.
– Gemeinsame Events, gezielte Vorträge oder sogar eine kleine Prämie könnten hier schon viel bewirken.
Beispiel: Ein Ausbildungsbetrieb organisiert einen Azubi-Grillabend – als Dankeschön für die Ausbildungsbeauftragten. Die Azubis übernehmen die Bewirtung. Wertschätzung kann so einfach und gleichzeitig so wirksam sein.
Handlungsempfehlungen für Ausbildungsbetriebe
Was lässt sich konkret tun, um ausbildende Fachkräfte besser zu unterstützen? Hier sind meine zentralen Empfehlungen:
1. Namentliche Benennung und klare Aufgabenverteilung
Benennen Sie bewusst die Ausbildungsbeauftragten – und dokumentieren Sie ihre Aufgaben schriftlich. Das schafft Klarheit, Verantwortung und Professionalität.
2. Regelmäßige Qualifizierung ermöglichen
Mindestens ein bis zwei Qualifizierungen pro Jahr sollten Standard sein – egal ob Trainings in Präsenz oder Onlineformate. Es gibt viele Möglichkeiten. Denken Sie auch an Kombinationen aus Präsenztrainings und Online-Elementen (Blended Learning).
3. Digitale Formate stärken
Ob Onlinekurse, digitale Tools oder Inhalte rund um KI in der Ausbildung – hier liegt viel Potenzial, das aktuell noch zu selten genutzt wird.
4. Wertschätzung gezielt zeigen
Ein Dank vom Geschäftsführer, ein interner Workshop nur für Ausbildungsbeauftragte oder eine kleine wertschätzende Geste wirken oft Wunder.
5. Verfügbarkeit externer Trainings kommunizieren
Viele wissen gar nicht, dass sie z. B. IHK-Seminare oder externe Webinare besuchen dürfen – klären Sie aktiv darüber auf, wenn dies bei Ihnen möglich ist.
Wer gute Ausbildung will, muss auch Ausbildungsbeauftragte gut vorbereiten
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Es gibt noch viel zu tun, wenn wir die Qualität der Ausbildung langfristig sichern wollen. Ausbildungsbeauftragte leisten einen wertvollen Beitrag – aber oft unter schwierigen Rahmenbedingungen. Wer hier investiert, gewinnt engagierte Betreuer, zufriedenere Azubis und am Ende auch bessere Fachkräfte.
Hinweis: Bei der Formulierung dieses Blogs hat mich wieder ChatGPT unterstützt.
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